„Sein Waterloo erleben“
Die Redewendung „sein Waterloo erleben“ bedeutet eine schlimme, vernichtende Niederlage/ einen Misserfolg erleben.
Das trifft nun nicht gerade auf die schwedische Pop- Band „ABBA“ zu. Am 6. April 1974 trat ABBA mit dem Song „Waterloo“ zum Eurovision Song Contest in Brighton an und gewann den Wettbewerb.
Mit der Single „Waterloo“ gelang es der Gruppe erstmals, sich international erfolgreich in den Charts zu platzieren. Sie erreichte in zehn Ländern Platz 1 der Single-Charts, darunter in Deutschland, Frankreich und Großbritannien. Tja, und dieser Erfolg war nicht zuletzt dem Sieg beim Eurovision Song Contest zu verdanken.
http://www.youtube.com/watch?v=3FsVeMz1F5c
ABBA Waterloo Eurovision 1974
Wo kommt nun aber die Redensart „Sein Waterloo erleben“ her? Warum ist diese so negativ „behaftet“? Wie so häufig müssen wir in der Geschichte nach einer Antwort suchen?
Ihren Ursprung hat sie in einem historischen Ereignis: Der französische General und Kaiser Napoleon Bonaparte (1769-1821) wurde am 18.6.1815 bei der Schlacht von Waterloo vernichtend geschlagen.
1799 beteiligte er sich an einem Staatstreich und wurde zum ersten von drei Konsuln ernannt. Er sollte zunächst für zehn Jahre regieren, ließ sich jedoch schon 1802 zum Konsul auf Lebenszeit ernennen. Sein Größenwahn kannte keine Grenzen: Zwei Jahre später, am 02. Dezember 1804 krönte er sich in der Pariser Kirche Notre-Dame selbst zum Kaiser. Napoleons Anspruch auf die Vormachtstellung in Europa und seine weltpolitischen Pläne führten seit 1803 zu immer neuen militärischen Auseinandersetzungen, die auch „Napoleonische Kriege“ genannt werden.
Die Konsequenz seiner bis zur Erschöpfung betriebenen Eroberungspolitik: Spätestens 1812 waren die Ressourcen Frankreichs durch die vielen Kriege völlig aufgebraucht. Der letzte große Stolperstein wird für Napoleon die Völkerschlacht bei Leipzig bei der er sich . geschlagen geben muss. Der Kaiser muss abdanken und wird nach Elba verbannt.
Aber als so genannter 100-Tage-Kaiser kehrte er 1815 in einer letzten dramatischen Aktion zurück und es kam zur letzten großen Schlacht Napoleons.Der Herzog von Wellington kommandierte 95.000 Mann. Dazu kam Generalfeldmarschall Blücher mit und eine zweite mit 120.000 Soldaten und auch noch österreichische und russische Truppen.
Dieser Macht stellte Bonaparte 125.000 Mann entgegen. Napoleon wollte alle Gegner einzeln angreifen, allerdings gelang es ihm nicht, deren Schlagkraft entscheidend zu schwächen. Ca. 15 km südlich von Brüssel im heutigen Belgien kämpfte Napoleons Heer gegen britisch-niederländisch-deutsche Truppen, die von den Preußen unterstützt wurden. Napoleons Truppen erlitten eine katastrophale Niederlage und so wurde es Napoleons letzte Schlacht. Die Briten nahmen ihn in Kriegsgefangenschaft und verbannten ihn auf die Atlantikinsel St. Helena, wo Napoleon sechs Jahre nach „seinem Waterloo“ starb. Die Schlacht ging nicht nur in die Geschichtsbücher sondern auch als Redewendung in den Sprachgebrauch ein.*
*Quellen
http://www.wasistwas.de/aktuelles/artikel/link//89e04fab53/article/waterloo-napoleons-letzte-schlacht.html
http://www.geo.de/GEOlino/mensch/redewendungen/deutsch/redewendung-sein-waterloo-erleben-68149.html