Was uns interessiert_ 25 Jahre Genscher-Rede in Prag

„Wir sind heute zu Ihnen gekommen, um Ihnen mitzuteilen, dass heute Ihre Ausreise möglich geworden ist. „

Eigentlich kam Hans- Dietrich Genscher gar nicht dazu, diese letzten Worte… „möglich geworden ist“ zu sagen, denn der Jubel der über 5000 Flüchtlinge unterbricht ihn. Noch in der Nacht fahren mehrere Züge der Reichsbahn über Dresden nach Hof im bayerischen Oberfranken*…. in die persönliche Freiheit.

25 Jahre Genscher-Rede in Prag
Über meterhohe Zäune in die Freiheit
Stand: 30.09.2014 01:15 Uhr
30. September 1989. Seit Wochen sieht der Garten der deutschen Botschaft in Prag aus wie ein Zeltlager. Jeden Tag klettern weitere DDR-Flüchtlinge über die Zäune. Ihre Zukunft ist ungewiss. Bis Außenminister Genscher auf den Balkon tritt.**

(*/ **Quelle: http://www.tagesschau.de/ausland/prager-botschaft-101.html)
Hier gibt’s mehr Infos!

http://www.tagesschau.de/ausland/prager-botschaft-101.html
Zu finden sind: Videomaterial, Audiomaterial und eine Multimedia-Reportage: Wie 1989 Tausende DDR-Bürger mit dem Zug in den Westen ausreisten | mdr
ODER hier
http://www.mdr.de/damals/damals-im-osten/index.html

FLUCHT- WEG- NUR WIE?

http://www.zeitklicks.de/ddr/zeitklicks/zeit/das-system/weg-nur-wie/flucht/

„So lange die Grenze noch durchlässig war, bis Mai 1952 nämlich, nutzten viele Menschen diesen Weg in die Bundesrepublik. Bis August 1962 blieb dann noch Berlin als Schlupfloch in den Westen. Danach aber war der Weg über die Grenze versperrt. Von der Gründung der DDR 1949 bis 1990 verließen 3,8 Millionen Menschen die DDR (eingeschlossen 480.000 Personen, die nach Stellung eines Ausreiseantrags die DDR verlassen durften).
Nur unter Lebensgefahr konnte man die Grenze selbst direkt überwinden. Tatsächlich verloren viele Menschen an der innerdeutschen Grenze oder der Berliner Mauer ihr Leben (siehe: Die Grenze). Auch mehrere Fluchthelfer aus der Bundesrepublik wurden erschossen.
Wer vor oder während der Flucht erwischt wurde, kam ins Gefängnis. Bis zu acht Jahre Haft standen zuletzt auf „Republikflucht“. Jedes Jahr scheiterten wesentlich mehr Fluchtversuche als gelingen konnten. Wer erwischt wurde, kam als politischer Gefangener in Untersuchungshaft der Stasi.
Dennoch versuchten jedes Jahr mehrere tausend Menschen aus der DDR zu fliehen. Sie versteckten sich in Autos, die über die Grenzübergänge fuhren. Sie gruben Tunnel. Sie versuchten mit Surfbrett oder Mini-U-Boot die Ostsee zu überwinden. Sie nutzten gepanzerte Lastwagen, mit denen sie die Grenzschranken durchbrechen wollten. Sie bauten Heißluftballons.
Viele Fluchtwillige versuchten es über die Grenze aus einem Urlaubsland. Sie machten Urlaub in Rumänien oder Bulgarien. Dort erhielten sie von einer Kontaktperson aus dem Westen bundesdeutsche Pässe, mit denen sie dann in den Westen ausreisen konnten. Fluchthelfer besorgten also Pässe, aber sie versteckten auch DDR-Bürger in ihrem Auto oder gruben Tunnel vom Westen aus.
Im Stasi-Jargon hießen diejenigen, die legal in den Westen gereist waren, dann aber nicht zurückkehrten, „Verbleiber“. Das konnten z. B. Besucher sein oder Reisekader. Auch sie gehörten zu den Flüchtlingen.
Spektakulär waren Fluchten durch Tunnel in Berlin. Es gab wohl mindestens 39 solcher Versuche, durch einen Tunnel zu fliehen. Z. B. gelang es im September 1962 gleich 29 Personen durch einen von der Bernauer Straße unter der Berliner Mauer gegrabenen Tunnel zu fliehen. Nicht weit davon entfernt flohen 57 Personen im Oktober 1964 durch einen 145 m langen Tunnel.
Aufsehen erregte auch die Flucht durch die Ostsee: Peter Döbler schwamm im Juli 1971 in 25 Stunden von Kühlungsborn (DDR) nach Fehmarn (BRD)… Sogar verfilmt wurde die Flucht mit einem Heißluftballon, wie sie im September 1979 zwei Familien aus Thüringen gelang (siehe auch: Ballonflucht). Ein Fluchtversuch per Drachenflug misslang jedoch im November 1986.
Beim Hellen Köpfchen berichtet Karl-Heinz Richter von seinem Fluchtversuch aus der DDR.
Aud der Internetseite http://www.zeitklicks.de/ddr/zeitklicks/zeit/das-system/weg-nur-wie/flucht/ siehst du den Animationsfilm „Der Duft des Westens“, in dem Mark Huff und Arne Breusing von einer Flucht erzählen.“ (Quelle: www.zeitklicks.de/ddr)

Flucht aus der DDR – Audios und Videos
http://www.mdr.de/damals/flucht106.html
http://www.chronik-der-mauer.de/index.php/de/Start/Index/id/2303622